30 Jahre Marcelini
Wir feiern Jubiläum
Die Geschichte des „Zauberlehrlings“
Mai 2019 – In diesen Tagen feiert der Coburger Zauberkünstler, Bauchredner und Moderator Marcus Geuss, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Marcelini, sein 30 jähriges Bühnenjubiläum.
Von dem Geld, das er 1989 zu seiner Konfirmation geschenkt bekam, finanzierte er sich seinen ersten Zauberkurs an der Zauberschule in Ulm bei Fred Bossie. Es war die große Leidenschaft , die ihn bis heute nicht mehr losgelassen hat. Direkt nach seiner Rückkehr nach Coburg trat er beim Gemeindefest der Heilig Kreuz Kirche in Coburg zum ersten Mal auf. Im Verein „Siedlergemeinschaft Spittelleite“ engagierte er sich künstlerisch und trat mit einer Tanzgruppe viele Jahre auf und präsentierte mit den Gruppenmitgliedern die ersten großen Shows.
Nach der Schule erlernte Marcus Geuss den Beruf des Schriftsetzers und studierte zur gleichen Zeit an der “Magischen Akademie“ der Zauberschule Ulm die Zauberkunst. Hier lernte er seinen späteren Mentor Dondo Burghardo kennen und schätzen. Nach dem Zivildienst beim Arbeiter-Samariter-Bund in Coburg blieb Marcus Geuss dem ASB als Verwaltungsangestelter treu.
Die Anfänge
Seit 1996 arbeitet er als Sprecher und Autor für die Firma Hofmann in Bad Rodach. Er hat unzähligen animierten Figuren seine Stimme geliehen und ihnen buchstäblich Worte in den Mund gelegt. Marcus Geuss gründete 1998 die „Zauberwelt“ in Grub am Forst. Was zunächst als Zauberladen mit kleiner angrenzender Bühne begann, entwickelte sich mit der Unterstützung vieler Freunde rasch zu einem wundervollen Kleinkunsttheater.
Erstes abendfüllendes Programm
1999 feierte Marcus Geuss mit seinem ersten abendfüllenden Programm „Willkommen in unserer Zeit – Lieder und Zauberkunst der 20er und 30er Jahre“ Premiere. Im gleichen Jahr entdeckte er die Kunst des Bauchredens für sich, zu einer Zeit, in der diese Kunstform als antiquiert galt. Sie wurde zu seiner zweiten großen Passion. In einer Nürberger Messehalle traf er Oskar, den Hund, der zu seinem Markenzeichen wurde. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Oskar
Marcelini & Oskar sind bis heute ein sehr erfolgreiches Duo. Als Herrchen und Hund teilen sie Haus & Hütte, gehen gemeinsam durch Dick & Dünn und natürlich Gassi. Obwohl es laut Oskar gar nicht so klar ist, wer hier wen an der Leine führt. Die Rollen sind bei dem ungleichen Paar klar verteilt. Es ist Oskar, den es ins Rampenlicht drängt, der redet wie ihm die Schnauze gewachsen ist. Marcelinis Versuche Oskar zur Raison zu rufen laufen oftmals, wie nicht anders zu erwarten, ins Leere. Doch Oskar erlaubt es Marcelini auch den ein oder anderen Zaubertrick vorzuführen. Er traut ihm sogar zu, Teile des Programms ohne Unterstützung zu moderieren. Von 1999 bis 2003 spielte Marcus Geuss in den Märchenproduktionen an der Waldbühne Heldritt und hatte dabei auch die Produktonsleitung und Regieassistenz inne. Im Jahr 2004 betrauten ihn die Veranstalter des Schloßplatzfestes in Coburg mit der künstlerischen Gestaltung und Organisation. Auch im 15. Jahr wird er das Programm im Auftrag des Fördervereins Schloßplatzfest organisieren und die Showbühne moderieren.
Gründung & Auszeichnungen
2005 gab für Marcus Geuss das erste mehrwöchige Engagement im Renitenztheater Stuttgart bei Frl. Wommy Wonder. Beflügelt durch diesen Erfolg machte er ein Jahr später sein Hobby dann endgültig zum Beruf. 2006 feierte sein erstes abendfüllendes Programm als „Marcelini & Oskar“ unter dem Titel „Hundeleben“ Premiere. Weitere Varieté-Engagements folgten. 2008 und 2014 wurde Marcus Geuss als bester Bauchredner zum “Künstler des Jahres” gekürt und 2011 wurden er mit dem Niedersächsischen Kleinkunstpreis „Laubenpieper“ ausgezeichnet. Zwischenzeitlich überarbeitete er 2010 seine 20er Jahre Show „Willkommen in unserer Zeit“. Zusammen mit dem Pianisten Thomas Meyer aus Lichtenfels wurde die Vorstellung um neue Texte, Lieder und originale Zauberrequisiten der 20er und 30er Jahre erweitert.
Neue Puppen-Stars
Eine völlig neue Figur entwickelte Marcus Geuss 2012 mit „Edna van de Flitterglitter“. Sie ist DER Travestiestar aus Amsterdam und hat seitdem einen festen Platz in seinem bunten Ensemble eingenommen.
Theater
Die Zauberwelt feierte 2013 mit einer großen Galashow ihren 15. Geburtstag und sollte mit Unterstützung des Fördervereins für Kleinkunst und Varieté im Raum Coburg e.V. von Grub am Forst nach Rödental umziehen. Leider musste die Vision vom neuen und größeren Theater aufgegeben werden. Dennoch finden bis heute in Coburg Veranstaltungen wie das „Donnerwetter-Varieté“ oder das Weihnachtsvarieté „Zimt & Zauber“ unter der Leitung und Organisation von Marcus Geuss statt. Darüber hinaus konzipiert und organisiert er Events und Veranstaltungen, wie die Comedy Gala des Round Table in Coburg und Siegen oder die Gala des Medienpreises in Coburg.
Marcelini auf hoher See
„Es gab bislang keinen bedeutenden Mann, der sein ganzes Leben auf dem Festland verbrachte.“ Diesen Herman Melville zugeschriebenen Satz nimmt sich Marcus Geuss seit 2013 zu Herzen. Zunächst auf der MS Delphin, später auf der MS Hamburg und der MS Deutschland unterhielt er die Gäste mit großem Erfolg. Heute arbeitet er für die Phoenix-Flotte auf der MS Amadea, dem ZDF-Traumschiff und den beiden aus der ARD-Serie „Verrückt nach Meer“ bekannten Schiffen MS Albatros und MS Artania. Von Spitzbergen bis in die Antarktis, von Australien über Afrika bis zu den Kanadischen Seen unterhält er die Passagiere auf hoher See mit seinen abwechslungsreichen Programmen.
Internationale Auftritte
Aber auch zu Lande ist er unterwegs. In ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt Marcus Geuss seine Kunst bei Firmenevents und privaten Veranstaltungen, moderiert Galashows und Varietéproduktionen. In diesem Jahr wird er in der Zeit vom 21.11.2019 bis 06.01.2020 in Darmstadt in der Show „Die Nacht der Vampire“, einer Produktion des Da Capo Varietés im Rampenlicht stehen. Seit der Premiere im Jahr 2017 sind Marcelini & Oskar mit dem Programm „Friede, Freude, Hundekuchen“, in Deutschland unterwegs. Bei diesem Programm versuchte Marcus Geuss für ihn neue Wege zu gehen. Mit einer eigens für ihn angefertigten Kulisse, neuen und aufwendigen Puppen und Effekten wurde eine neue Form der Show geboren, ein „Solovarieté zu sechst“, das für die ganze Familie gedacht ist. In dieser Show, die von den Kritikern durchweg gelobt wird, kommen ein Baum, ein Schuh, die Kirchenmaus Gottfried und ein Roboter aus Marcelinis Kindheit zu Wort. Es darf nicht nur gelacht, sondern auch gestaunt und geträumt werden. Und wie im echten Leben fehlen auch die melancholischen Momente nicht. Die Lieder zu dieser Show stammen aus der Feder des Erfolgskomponisten Ralf „Ralle“ Rudnik (De Höhner) aus Köln.
Varieté in Berlin
Im April des vergangenen Jahres erfüllte sich ein großer Traum von Marcus Geuss. Mit seinem Kollegen Diva Tomasz präsentierten sie eine eigene Show im ausverkauften Wintergarten Varieté in Berlin. Als Hommage an seinen früheren Mentor Dondo Burghardo brachte Marcelini an diesem Abend zwei Zauberkunststücke seines Zaubermeisters auf die Bühne, die dieser bereits am alten Standort des Wintergarten-Varietés aufgeführt hatte. Man darf also gespannt sein, was in Zukunft von Marcelini und seinen Freunden zu hören sein wird. Ist doch erst kürzlich ein alt-gedienter Vogel aus Berlin, der gerne aus dem politischen Nähkästchen plaudert, bei ihm eingezogen. Und für die Show in Darmstadt wird ihm auch ein neuer, skurriler Bühnenpartner zur Seite stehen.
Heimat
Doch so viel Marcus Geuss auch in der Welt unterwegs ist, seine Heimat und sein Lebensmittelpunkt ist und bleibt Coburg, wo er mit seinem Lebensgefährten und der Hundedame „Zenzi“ (eine echte Dackelhündin) wohnt.